Eines der herausragenden Überbleibsel aus dem Mittelalter ist das Kloster Lorsch, bzw. was davon übrig und sichtbar geblieben ist – Ziel der Kulturfahrt 2024 des Spessartbunds.
Nicht zuletzt wegen der markanten Tor- oder Königshalle mit ihren auffälligen Fassadenschmuckelementen wurde das Kloster 1991 in die Liste der UNESCO-Kulturwelterbestätten aufgenommen, obwohl der weitaus größte Teil der Klosteranlage heute nicht mehr sichtbar und als Bodendenkmal unter der Erde verborgen ist. Und es gehört weiterhin zu den Besonderheiten von Lorsch, dass auch die Bibliothek, die seinerzeit den Ruf des Benediktinerklosters und heutzutage den „Mythos Lorsch“ begründete, sich nicht mehr vor Ort befindet, sondern weit verstreut ist, unter anderem zu einem beträchtlichen Teil in der Bibliotheca Apostolica Vaticana.
Diesem „Mythos Lorsch“ waren nun an einem sonnigen Herbsttag Kulturwarte, Wanderführer des Spessartbundes und etliche Mitglieder des Heimatpflegevereins unter der Führung von Vorstand Kultur und Geschichte Wolfgang Beyer und seiner Frau Angelika auf der Spur.
Neben einer ausführlichen Begehung des Klosterareals mit Hilfe kundiger Gästeführer am Morgen wurde am Nachmittag auch das nebenan befindliche Freilichtlabor Lauresham besichtigt, wo im Zuge experimenteller Archäologie versucht wird, das mittelalterliche Leben zu den damaligen Bedingungen nachzuvollziehen, d.h. unter Verzicht auf alle Errungenschaften, die seit dieser Zeit unser tägliches Leben bequemer gestalten.
Insgesamt, so waren sich alle Teilnehmer einig: ein sehr aufschlussreicher und überaus interessanter Ausflug.
Auf ein Neues in 2025: dann geht es nach Aachen in den Kaiserdom und nach Xanten in das dortige Römerlager.